Ein Festivaljob als Karrieresprungbrett? Absolut!

Viele junge Menschen träumen davon, auf Festivals zu arbeiten – mitten im Geschehen, umgeben von Musik, guter Laune und spannenden Menschen. Doch für manche wird ein Studentenjob als Promoter:in zum Startschuss für eine langfristige berufliche Entwicklung. Ein perfektes Beispiel dafür ist Timon Herrmann, der bei Rothkopf & Huberty seinen Weg vom Festival-Promoter bis zum Projektmanager gemacht hat. Im Team von R&H Live! kümmert er sich nun seit mehreren Jahren um die professionelle Abwicklung & Umsetzung von Festivalpromotions unserer Kunden – vor, während und nach der Festivalsaison.
In diesem Interview erzählt er, wie er seinen beruflichen Weg gegangen ist, welche Herausforderungen es gab und warum Festivals für ihn bis heute eine besondere Bedeutung haben.
Vom Promoter zum Pro: Timons Weg bei R&H
Timon, wir kennen dich ja schon sehr lange. Aber erzähl doch mal, wie alles angefangen hat. Wann warst du das erste Mal für R&H an Bord und was hast du vorher gemacht?
Ich bin seit 2015/16 immer mal wieder für R&H im Einsatz gewesen. Vorher habe ich eine Ausbildung zum Informationselektroniker gemacht, ein Fachabitur in Elektrotechnik abgeschlossen und war zwei Jahre auf Reisen. Danach habe ich mit zwei Freunden beschlossen, Architektur in Dortmund zu studieren. Über ein Promoter:innen-Casting von R&H bin ich dann zum ersten Mal in den Festivalbereich eingestiegen – mein erster Job war direkt auf dem Summerjam in Köln.
Wie hat sich dein Werdegang danach entwickelt?
Mein erstes Jahr als Promoter war intensiv – ich habe fast jede Position durchlaufen: mobiler Verkäufer, Registrierung, Standverkäufer, Springer. Besonders die Springer-Position hat mich begeistert.
Du musst immer da einspringen, wo gerade Bedarf ist. Das erfordert hohe Flexibilität und man trägt viel Verantwortung.
Wer sich hier beweist, hat gute Chancen Supervisor zu werden – genau das habe ich im darauffolgenden Jahr geschafft.

Wo du das gerade erwähnst: Was sind die größten Unterschiede zwischen der Arbeit als Promoter:in und als Supervisor:in? Magst du das kurz für unsere Lesenden erläutern?
Klar. Promoter:innen sind direkt bei den Festivalbesuchenden, verkaufen Produkte, führen Aktionen durch und sorgen für Stimmung. Die Arbeit ist körperlich fordernd, aber sehr lebendig. Supervisor*innen arbeiten hingegen im Hintergrund: Sie koordinieren das Team, verteilen Materialien und lösen potenzielle Probleme, bevor sie entstehen. Beide Rollen sind entscheidend – und funktionieren nur im Zusammenspiel.
Super, danke für den kleinen Exkurs. Nun wieder zu dir und deiner Laufbahn bei uns. Wie ging es weiter?
Nach und nach habe ich mich dann weiterentwickelt, meinen LKW-Führerschein mit Unterstützung von R&H gemacht und mich verstärkt um Logistik und Lagerplanung gekümmert. Neben meinem Architekturstudium wurde die Festivalarbeit so immer präsenter – irgendwann war es kein Nebenjob mehr, sondern ein fester Bestandteil meines Lebens.
Nach dem Uni-Abschluss habe ich dann zunächst in einem Architekturbüro gearbeitet, war aber weiterhin auch für R&H tätig. Unter der Woche Büro, am Wochenende Festival – das hat eine Zeit lang funktioniert, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich nicht zurück in einen klassischen Bürojob möchte.
Als ich bei R&H nach einem Arbeitszeugnis gefragt habe, hat mich der Teamleiter aus dem Projektteam um ein Treffen gebeten – er wollte mit mir über eine mögliche Stelle als Projektmanager in der Festival-Unit sprechen. Daraus ist dann meine jetzige Position geworden. Heute bin ich Projektmanager bei R&H Live! – und das fühlt sich genau richtig an.
Job mit Lernkurve
Du hast also schon eine richtige Karriere bei uns hingelegt. Wenn du jetzt trotzdem nochmal zurückschaust: Was hat dir damals als Promoter am meisten gefallen?
Ganz klar: die Atmosphäre! Das Teamgefühl war einmalig. Wir haben zusammengearbeitet, zusammen gefeiert – es war wie eine kleine Familie. Außerdem mochte ich die Abwechslung, das ständige Unterwegssein und die körperliche Arbeit. Nach einem Einsatz war ich komplett platt, aber wusste genau, was ich geleistet hatte.

Gibt es eine Geschichte aus deiner Zeit als Promoter, die dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Oh ja! Mein erster Job auf dem Summerjam war ein richtiger Reality-Check. Am Ende des ersten Tages hatte ich ein Minus von 30 Euro in meiner Kasse – und ich hatte richtig Schiss, dass mir das vom Gehalt abgezogen wird. Meine Supervisorin meinte aber nur: „Du hast ja noch zwei Tage, schauen wir mal, was du daraus machst.“
Am Ende habe ich nicht nur das Minus durch Trinkgeld ausgeglichen, sondern sogar noch zusätzliche 15 Euro Trinkgeld für die Teamkasse erwirtschaftet. Das Geld ging in unsere Saison-Abschlussparty – und ich habe gelernt, dass Fehler passieren, aber man daran wachsen kann.
Aus deiner bisherigen Erfahrung in beiden Bereichen: Welche Fähigkeiten sind entscheidend, um als Promoter:in oder Supervisor*in erfolgreich zu sein? Was würdest du sagen?
Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Kommunikationsfähigkeit sind das A und O – gerade in verantwortungsvollen Rollen wie der des/der Supervisor*in. Fehler können passieren, aber man sollte dazu stehen. Wichtig ist auch Begeisterung: Wer für die Sache brennt, reißt andere mit – ob im Team oder bei den Festivalbesuchenden.
Wechsel hinter die Kulissen
Heute bist du Projektmanager für das Live-Team in der Agentur. Wie haben dir deine Promoter-Erfahrungen dabei geholfen?
Meine Zeit vor Ort war der perfekte Einstieg ins Projektmanagement. Ich kenne die Abläufe, weiß, worauf es ankommt, und kann realistisch planen. Besonders hilfreich war die Fähigkeit, flexibel auf Probleme zu reagieren – das ist im Projektmanagement essenziell. Die Umstellung von der dynamischen Festivalwelt ins langfristige Büro-Planen war ungewohnt, aber genau diese Kombination aus Praxis und Struktur macht meinen Job heute spannend.
Wie unterscheidet sich ein Festival für dich heute als Projektmanager im Vergleich zu früher?
Für Promoter:innen startet das Festival mit der Ankunft vor Ort. Für uns Projektmanager:innen im Bereich Festivalsponsoring beginnt die Arbeit jedoch Monate im Voraus. Wir planen die Saison, entwickeln individuelle Konzepte für Markenaktivierungen, gestalten interaktive Markenmodule, kümmern uns um technische Details und setzen alles so um, dass es zur Brand und zur Zielgruppe passt.
Dazu gehört auch die Zusammenstellung und Schulung der Teams, die gesamte Logistik, das Einholen von Genehmigungen sowie die Organisation des Materials – also aller nötigen Ausstattung wie z. B. Container, Zelte, Technik, Merchandise oder Branding-Elemente.
Außerdem erstellen wir detaillierte Einsatz- und Ablaufpläne, die aufeinander abgestimmt sein müssen.
Sobald das Event läuft, behalten wir den Überblick, reagieren auf Unvorhergesehenes und sorgen dafür, dass alles reibungslos funktioniert – ob beim Auf- und Abbau, im Livebetrieb oder bei der Teamkoordination.
Für uns ist das Festival erst vorbei, wenn auch die Nachbereitung abgeschlossen ist. Das umfasst unter anderem die Auswertung des Einsatzes, die Dokumentation der Aktion, Feedbackrunden mit Team und Kunde, die Analyse von KPIs, das Sortieren und Rückführen des Materials sowie die Learnings für kommende Events.

Was hat dich am meisten überrascht, als du in den Projektmanagement-Bereich gewechselt bist?
Ich wusste ziemlich genau, was mich erwartet. Beeindruckt hat mich aber, wie viele kleine Details große Auswirkungen haben können – ein falsch gesetztes Datum oder eine vergessene Info und es wird kompliziert. Sorgfalt ist hier genauso wichtig wie Flexibilität und Weitsicht.
Der wichtigste Tipp: Hab Spaß an dem, was du tust! Wer mit Energie dabei ist, wird schnell wahrgenommen – von den Besuchenden, vom Team und von den vorgesetzten Personen.
Timon Herrmann
Tipps für den Einstieg
Welche Tipps würdest du jemandem geben, der bei R&H als Promoter:in anfangen und sich hocharbeiten möchte?
Der wichtigste Tipp: Hab Spaß an dem, was du tust! Wer mit Energie dabei ist, wird schnell wahrgenommen – von den Besuchenden, vom Team und von den vorgesetzten Personen. Aber Spaß allein reicht nicht. Zeig, dass du Verantwortung übernimmst, zuverlässig bist und mitdenkst. Wer Initiative zeigt, wird schnell mehr Verantwortung bekommen – als Springer:in oder später als Supervisor:in.
Und was sollte man unbedingt vermeiden?
Unzuverlässigkeit, Egotrips oder respektloser Umgang im Team – das sind absolute Karrierekiller. Festivals sind Teamarbeit. Wer sich querstellt oder sich nur auf andere verlässt, statt selbst anzupacken, wird es schwer haben. Und natürlich: Alkohol, Drogen, Diebstahl oder grobes Fehlverhalten – so was geht gar nicht, auch wenn das Umfeld locker wirkt. Es bleibt ein professioneller Job.
Blick auf die Branche
Timon, mit all deiner Expertise und Erfahrung vor und hinter den Kulissen, wie hat sich die Festivalbranche für Promoter:innen, Supervisor:innen und Projektmanager:innen in den letzten Jahren verändert?
Die Branche ist professioneller geworden – in vielen Bereichen. Die Bezahlung für Promotor:innen & Supervisor:innen ist fairer geworden, was sich positiv auf die Motivation auswirkt. Auch die Organisation läuft strukturierter: Wir im Projektmanagement nutzen vermehrt digitale Tools zur Einsatzplanung, was den Ablauf deutlich erleichtert.
Gleichzeitig sind auch die Anforderungen gestiegen. Es gibt mehr Schulungen, höhere Erwartungen an Auftreten und Performance – und zwar für jede Position innerhalb des Festivalsponsoring. Das macht den Job anspruchsvoller, aber auch spannender.

Jetzt bist du seit fast zehn Jahren dabei – was macht die Festivalbranche für dich immer noch so besonders?
Kein Tag ist wie der andere – das macht den Job für mich so besonders. Ich schätze die Mischung aus Organisation, Kreativität und dem direkten Erleben vor Ort. Und vor allem: das starke Miteinander im Team. Diese Wertschätzung und Dynamik sind einzigartig – und genau deshalb bin ich bis heute mit voller Leidenschaft dabei. 😊
Lieber Timon, vielen Dank für die spannenden Einblicke in deinen Arbeitsalltag und die Erfahrungen, die du über die letzten Jahre bei uns gesammelt hast!
Hast du jetzt auch Lust auf deinen Karriere-Kickstart? Wir suchen aktuell noch nach begeisternden Promotor:innen für den Festivalsommer 2025. Alle Infos dazu findest du unter: https://www.rothkopf-huberty.de/jobs/promoterin
Wir freuen uns auf deine Bewerbung 😃