Influencer Marketing – überschätzte Power? Teil 2

In unserem letzten Blog-Beitrag Influencer Marketing – überschätzte Power? Teil 1 haben wir euch bereits die grundlegenden Eckfeiler von gutem Influencer Marketing aufgezeigt. Heute wollen wir in die Tiefe gehen und euch ein paar Best-Practice-Beispiele verschiedener Unternehmen zeigen. Wie findet man die passenden Influencer:innen? Mit welchen Kooperations-Arten erreicht man seine Ziele? Welche zusätzlichen Benefits ergeben sich dadurch? Finden wir es heraus…

Die Auswahl muss stimmen!

Um eine Marke in der Öffentlichkeit zu repräsentieren, bekannter zu machen und optimalerweise Abverkäufe in der anvisierten Zielgruppe zu generieren, ist es entscheidend, dass der oder die Influencer:in ein hohes Maß an Identifikation mit der Marke mitbringt. Ein/e Markenbotschafter:in muss authentisch sein und hinter der Marke und ihren Werten stehen – ganz egal, ob es sich um eine einzelne Promotion oder eine langfristige Kooperation handelt. Und wie wir bereits erwähnt haben, ist die Bandbreite der Influencer:innen nahezu unerschöpflich. Selbst in der kleinsten Nische wird sich jemand finden, der mit Begeisterung für „seine“ Sache steht. 

Gerade aber in den populären Themenbereichen Fashion, Beauty, Fitness, Food und Travel ist die Anzahl der Content Creator auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen sehr hoch. Ganz nach dem Motto: „Wer die Wahl hat, hat die Qual“ ist hier eine Auswahl zu treffen mitunter schwierig. Erfahrene Influencer- oder Social-Media-Expert:innen sind immer dann eine gute Anlaufstelle, wenn unternehmensintern die Ressourcen für marktspezifische Plattform-Empfehlungen und eine entsprechende Creator-Recherche fehlen. Denn nur ein Blick auf Followerzahlen sagt leider noch nichts über die Qualität des Accounts aus. Immer mal wieder fallen Influencer:innen mit gefakter Abonnentenzahl oder fragwürdigen Kooperationspraktiken auf. Professionelle Analysetools und ein Blick in die Mediadaten entlarven diese jedoch schnell.

Diese wenigen „schwarzen Scharfe“ sollen aber nicht stellvertretend für alle Content Creator stehen. Sie sensibilisieren im besten Fall aber dafür, dass Influencer:innen mit Bedacht ausgewählt werden müssen. Ein enger, persönlicher Kontakt und ein transparenter Austausch während der gesamten Kooperationsphase sind entscheidend. Und gerade, wenn es um längerfristige Kooperationen geht, sollte sichergestellt sein, dass beide Parteien auf einer Welle sind. 

Learn from the best: Praxisbeispiele

Für den kleinen Hype zwischendurch.

Wer sich an das ganze Thema Influencer Marketing erstmal herantasten möchte, der ist gut beraten zunächst mit Micro- und Makroinfluencer:innen zusammenzuarbeiten. Oftmals reicht schon ein individuell zusammengestelltes Produktpaket und ein persönlicher Rabatt- oder Affiliatecode, um in einem Post, Video oder einer Story promoted zu werden. Insbesondere bei YouTuber:innen ist dies eine etablierte Mechanik. Der Creator gelangt so neuem, kostenlosem, meist sehr aktuellem Produkt-Content für eine Video-Review, der den Kanal bei den Abonnent:innen im Relevant Set hält. Zusätzlich erhält er oder sie bei monetarisierten Videos Ad Revenues von Youtube sowie ggf. eine kleine, zuvor ausgemachte Provision für alle Verkäufe über den Affiliate Link durch den Kooperationspartner. Im Gegenzug profitiert das Unternehmen von der Reichweite und dem Engagement mit der Community.

Insbesondere in der Beauty- und Fashionszene sind solche punktuellen Kooperationen häufig zu beobachten. Aufgrund der Schnelllebigkeit der Produkte und dem immer wechselnden Sortiment sind solche Marketing-Maßnahmen oftmals im Rahmen der Produktlaunchs ausgesteuert, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.

Das bekannte, internationale Modeversandunternehmen YesStyle hat beispielsweise ein groß angelegtes Influencer-Programm etabliert. Content Creatoren können sich dort bewerben, um monatlich kostenlose Produkte oder ein Shopping Budget für die Website zu erhalten. Damit sorgt YesStyle dafür, dass kontinuierlich über das Unternehmen in Shopping-Haul-Videos oder Postings unter dem Hashtag #ootd (Outfit of the Day) berichtet wird. 


Viel hilft viel: PURELEI

Purelei – Schmuck für alle.

Ein weiteres Beispiel für umfangreiche Kooperationen ist das Modeschmuck-Unternehmen „PURELEI“. Viele Influencer:innen mit mehreren zehntausend Follower:innen bewerben deren Produkte in den sozialen Medien, insbesondere über Instagram. Mit personalisierten Rabattcodes laden sie ihre Follower:innen zum schnellen Kauf von Ketten, Ohrringen oder Armbändern ein. Zusätzlich nutzen sie die Insta-Funktion von Collab Posts, so dass geteilte Postings oder Reels nicht nur im Feed des Creator, sondern auch bei PURELEI selbst erscheinen. User Generated Content wie er einfacher nicht geht.

Als weiteres Highlight erstellen einige Influencer:innen mit der Marke sogar ihre eigenen Schmuckkollektionen – mit Erfolg. Die limitierten Drops sind meistens schnell ausverkauft und gerade bei den dazugehörenden Follower:innen begehrtes Merch. Sie wollen damit zeigen, wie sehr sie ihren Content Creator mögen und unterstützen.

Doch auch offline profitiert das Unternehmen von der Reichweite seiner Partner:innen. Bei Brand Events, wie zuletzt dem „Golden November“, werden vor allem Influencer:innen oder auch andere Prominente mit hoher Social-Media-Affinität zu einem organisierten Happening eingeladen, um dort für die Marke zu werben. Durch Fotos, Videos und Live-Aufnahmen des Event haben deren Follower:innen die Möglichkeit Teil des Marken-Events zu werden. 

Durch all diese verschiedenen Maßnahmen erschafft PURELEI eine nahebare Markenpräsenz, verleiht ihren Produkten eine hohe Aufmerksamkeit innerhalb der angestrebten Zielgruppen und generiert kontinuierlich Social Media Content.


Darf es noch ein bisschen mehr sein?

Doch nicht nur physische Produkte eigenen sich zur Bewerbung. Ein gutes Beispiel hier ist die CLARK-App. CLARK ist ein Versicherungsmanager in praktischer App-Form. Dank Bedarfscheck und Preisvergleich findet es für seine User:innen immer die passenden Versicherungen und bündelt diese übersichtlich im Nutzer-Dashboard. Aber auch bereits bestehende Verträge können dort einfach integriert werden. Damit bleiben alle Versicherungen (inkl. Kündigungsfristen) ohne lästigen Papierkram immer im Blick. 

Die CLARK-Expert:innen prüfen und bewerten dann kostenlos und unabhängig die bestehenden Verträge und erklären, wo Tarife optimiert, Versicherungslücken geschlossen oder Leistungen verbessert werden können. 

Und auch diese eher als klassisch zu betitelnde Dienstleistung wird von immer mehr Influencer:innen auf Instagram, in Podcasts und auf anderen Plattformen beworben. Wie kleine Infomercials werden die Benefits und Vorzüge der App dargelegt und oftmals anhand von Anwendungsbeispielen genauer erklärt. Damit die App zusätzlich an Popularität gewinnt, bekommen neuregistrierte User:innen für ihre hochgeladenen Versicherungen Gutscheine von Amazon und anderen populären Shops. Ein Trigger, der zu funktionieren scheint. Die Nutzerzahlen steigen und die App ist ein aller Munde.


Vom Smartphone Screen ins Real Life – Influencer-Events

Als letztes Beispiel zwei Referenzen aus unserem eigenen Agentur-Kosmos. Denn auch unsere Kunden nutzen Influencer:innen als Markenbotschafter für ihre Produkte. Das Besondere: Die Kommunikation erfolgt in vielen Fällen außerhalb von Social Media und damit Face-to-Face bei Events oder Workshops. Für die Community ist es ein absolutes Highlight ihren Idolen auch außerhalb von Instagram, YouTube oder TikTok zu begegnen und direkt mit ihnen in den Austausch zu gehen. 

Unter anderem entwickeln und realisieren wir markeneigene Influencer Events, wie unter anderem für H&M. Für die Produktkategorie „H&M Take Care“ wurden die Themen „Pflege“ und „Recycling“ highly instagrammable aufbereitet, um die Community für das Thema Nachhaltigkeit in der Fashion-Branche zu sensibilisieren.

Die aktuellste Influencer:innen-Kooperation fand im Rahmen des Festivalsommers 2022 für die Marke Camel statt. In der integrierten DIY-Bar wurden die Besucher:innen beim Gestalten von Brillenketten und Co. von fachbezogenen Influencer:innen mit Tipps und Tricks unterstützt. Mit diesen Workshops konnten wir den Festivalbesucher:innen ein unvergessliches Markenerlebnis bieten – und als Bonus gab es noch ein schönes, selbstgemachtes Mitbringsel als Erinnerung oben drauf.

Wir haben mit diesen Events nicht nur die Influencer:innen ins echte Leben geholt, sondern auch gezeigt, dass der Fit zwischen Influencer:in und Brand der Schlüssel einer erfolgreichen Kooperation ist.

DIY-Aktion auf dem Festival mit Influencer.
DIY-Bar beim Festival

All die hier vorgestellten Konzepte und Ansätze zeigen, wie divers und umfangreich man Markenkommunikation auf Basis von Influencer:innen aufbauen kann. Manche Unternehmen konzentrieren sich allein auf diese Marketing-Mechanik, um im Metaverse, bei TikTok oder YouTube zu trenden. Andere sehen die Arbeit mit Influencer:innen nur als einen Teil im Bigger Picture und zeigen, dass sie trotz kleineren Budgets relevante Maßnahmen in den sozialen Netzwerken der Zielgruppe(n) umsetzen können.


Konnten wir euch auch „influencen“?

Ihr seht: Es gibt viele gute Gründe auf Influencer Marketing zu setzen. Es erhöht die Interaktion mit der beworbenen Marke und deren Produkten, spricht die gewünschte Zielgruppe mit authentischem Content an und steigert damit im optimalen Fall Nachfrage, Verkäufe oder beispielsweise auch Downloads. 

Dabei reichen in vielen Fällen schon kleinere Budgets, um bei guter Planung große Reichweiten und messbare Erfolge zu erzielen. Ein solides Kommunikations-Konzept, das Influencer Marketing als einen Baustein im Marketing-Mix integriert, bleibt aber in jedem Fall Grundvoraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg. Gerade zu Beginn sollte man als Marke aber auch den Mut haben, Dinge einfach mal gezielt auszuprobieren, zu analysieren und Maßnahmen zu optimieren. Das Gießkannensystem ist nicht zu empfehlen. 

Und der Hype hält an! Laut Branchen-Expert:innen ist der Peak des Influencer Marketings noch lange nicht erreicht. Im Gegenteil: Für immer mehr Branchen ist es mittlerweile die vorherrschende Werbeform in den Social-Media-Kanälen und nimmt zudem stetig an Bedeutung in der Außenwahrnehmung von Unternehmen und Brands zu. Wie sieht das bei Euch aus? 


Wer erfahren möchte, wie seine Marke oder Unternehmen auch auf Social Media mithilfe von Influencer:innen funktioniert, eine Idee hat und sich unsicher ist, ob diese so umsetzbar ist oder nur mehr zu diesem Thema erfahren möchte, kann sich gerne unter social@rothkopf-huberty.de von unseren Kolleg:innen der Unit R&H SOCIAL beraten lassen.

Wir freuen uns auf Euch! 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert