Bei uns im Spotlight: Instagram Guides (Teil 2)

Schon seit einiger Zeit tendieren die Nutzer:innen auf Instagram immer mehr zum „Micro-Blogging“. Das wird vor allem durch länger werdende Captions und ausführliches Storytelling unter ihren eigenen Beiträgen deutlich. Mit den Insta Guides wird es den User:innen nun ermöglicht, dies noch weiterzuführen. Sie können ihren Content wie einen Blog aufbereiten, nach verschiedenen Kategorien sortieren und sofort auf ihrem eigenen Insta-Profil veröffentlichen und teilen. In unserem letzten Artikel „Bei uns im Spotlight: Instagram Guides (Teil 1)“ haben wir euch bereits in das Thema eingeführt. Wer diesen noch nicht gelesen hat, findet dort die grundlegenden Mechanismen des Insta Features sowie eine praktische „How-To-Guide“-Anleitung.

Heute soll es aber noch etwas mehr in die Tiefe gehen. Wir zeigen euch anhand mehrerer Beispiele, welche Möglichkeiten sich durch die unterschiedliche Kategorisierung der Guides ergeben, wie man diese aufbauen kann und welchen Impact sie haben. Dabei gehen wir nacheinander die erwähnten drei P’s der Content-Erstellung durch: Places, Products und Postings.

Best Case: Instagram Guides der Kategorie „Places“

Die Kategorie „Places“ stellt Orte in den Vordergrund. Es dient als eine Art City Guide für Restaurant-Besuche, Reisetagebuch oder ähnliches. Die verschiedenen Locations können dann im Guide vorgestellt und beworben werden. Wenn ihr also einen Insta Guide von einem besonders schönen Spot erstellen wollt, dann bietet es sich an, dieses über den Instagram Places Guide zu tun. Dazu sucht man die gewünschte Location über die Instagram Map oder aus gespeicherten Orten, die man in einem Feed Post markiert hat. Und damit ihr euch das ganze besser vorstellen könnt, haben wir natürlich ein Best-Practice Beispiel für euch parat.

Die Bekleidungsmarke Everlane ist zwar bekannt für ihre trendy Kleidung, Taschen und Accessoires, hat sich aber in dem Fall, den wir uns heute anschauen wollen, den Guide „Places“ zu Nutze gemacht. Hier hat Everlane eine Kollektion der schönsten Spots in Venice Beach zusammengestellt. Neben dem Venice Skatepark und einer Café Collage findet sich hier unter anderem auch ein Tipp für ein Sushi Restaurant wieder. Natürlich darf aber nicht der Spot des eigenen Shops fehlen. Klassisches Content Marketing also. Diese Maßnahme soll also nicht nur für die Kund:innen von Vorteil sein, sondern räumt auch aus unternehmerischer Sicht einige Pluspunkte ein: Durch den Insta-Guide erreicht die Marke eine individuelle Ansprache der Zielgruppe, die sich für diese Location interessiert.

Das Ergebnis: Reichweitensteigerung, hohes Engagement und gesteigerte Brand Awareness in den Target Groups. Zudem wird mithilfe des Storytellings das Markenbild deutlich erweitert, kann emotionalisiert und im passenden Kontext präsentiert werden.

Best Case: Instagram Guides der Kategorie „Products“

Diese Guideline ist besonders für Unternehmen interessant. Hier können verschiedene Produkte eines Sortiments gezeigt werden. Voraussetzung ist lediglich die Verfügbarkeit der Produkte im eigenen Instagram Shop. 

Hier ein kleines Beispiel: Eine Bekleidungsmarke präsentiert über den Instagram Guide seine neuste Kollektion. In diesem Zug werden auch Hintergründe zur Entstehung der Kollektion oder zur Produktion gegeben. Vor allem bei Kooperationen mit Influencer:innen oder bekannten Persönlichkeiten ermöglicht das zusätzliche Publicity. Durch die Guides können separat laufende Beiträge verschiedener Profile leichter verknüpft und im Rahmen einer Kooperation gebündelt und nachhaltiger dargestellt werden. Auch hier haben wir es uns nicht nehmen lassen für euch ein populäres Beispiel für die Kategorie „Products“ rauszusuchen. 

Die Fashion Brand Zara stellt in ihrem Produkt-Guide ihre neuen Kosmetikartikel vor. Neben ausführlichen Produktbeschreibungen (natürlich mit aussagekräftigem Bildmaterial) und Insights zur Produktentwicklung ist die Verlinkung zum Zara Shop an dieser Stelle einfach ein „must have“. Besonders wird das Ganze aber über die Einbindung eines Interviews mit der renommierten Makeup-Artistin Diane Kendal. Durch die Meinung einer Expertin werden die Produkte als vertrauenswürdiger wahrgenommen. Expert:innen kommunizieren die Werte der Marke und geben den zukünftigen Käuferschichten ein gutes Gefühl.

Stichwort Empfehlungsmarketing: Die meisten potenziellen Käufer:innen gehen eher der Empfehlung von anderen nach als nur der Werbung allein. Hier kann ein Guide durch Hinzunahme wertvoller Inhalte den Follower:innen also einen wahren Mehrwert bieten.

Best Case: Instagram Guides der Kategorie „Postings“

In der Kategorie „Postings“ zeigt ihr eine Zusammenfassung verschiedener Feed-Beiträge eures oder eines anderen Instagram-Profils zu einem von euch gewählten Thema. Aber aufgepasst: Bei sogenannten Carousel Posts wird immer nur das erste Bild des Beitrags im Insta Guide angezeigt.

Kommen wir nun aber zum letzten Beispiel – Diesmal aus der Rubrik: R&H macht es vor… Auf unserem eigenen Instagram-Kanal @rh_festivalsommer begleiten wir unsere R&H Live! Unit bei allen Promotion-Aktivitäten; sammeln Eindrücke und geben Einblicke für zukünftige Promotor:innen. Was könnte da näher liegen als ein Festival-Best-of? Genau das haben wir uns auch gedacht und aus den verschiedenen Postings eine schöne Review des Festivalsommers 2022 zusammengestellt.

In unserem Guide zeigen wir verschiedene Eindrücke vor und während des Festival-Sommers. Dazu gehört auch unsere Promoter:innen-Schulung zu Beginn der Saison. Daran anschließend gingen auch schon die ersten Festivals los und wir hatten endlich die Gelegenheit den Stand mit all den Aktivierungen, wie der kreativen DIY-Bar oder das „wellenbrechende“ Surf-Modul, vorzustellen. Natürlich durften auch coole Impressionen der Festival-Atmosphäre nicht fehlen. Schließlich sind die Locations vom Parookaville, Lollapalooza oder San Hejmo echte Hingucker. Bonus: mit unseren integrierten Recruiting-Video konnten wir zum Schluss auch nochmal auf das Bewerbungsformular für zukünftige Promoter:innen verweisen.

Somit spiegelt unser feiner Festival-Guide nicht nur das gewisse Open-Air-Feeling in all seinen Facetten wider, sondern ist auch effiziente Content-Nutzung. Denn als Textgrundlage haben wir einfach unseren entsprechenden Blog-Beitrag verwendet. Clever? Clever! 


Also, lohnt sich der Einsatz von Insta Guides?
 

Ja! Denn durch die Möglichkeit auf erzählerische Weise Produkte oder Dienstleistungen zu promoten, wird das Interesse einer größeren Zielgruppe geweckt und die Kundenbindung wird gestärkt.  Mit gutem Storytelling erreichen Unternehmen und Influencer:innen mehr Aufmerksamkeit und gleichzeitig eine höhere Reichweite. Sie bieten ihrer Community einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zu herkömmlichen Postings und schaffen die Grundlage, um Kontakte und Kooperations-Partner:innen aufbauen. Wir sehen hier insbesondere die folgenden drei Stichpunkte im Fokus:

  • User Generated Content: Guides können auch ausschließlich UGC zeigen. Ein Instagram Guide, der als Touchpoint die Verbindung von Community zur Brand darstellt, stärkt nicht nur die Kundenbindung, sondern auch den Markenaufbau. 
  • Engagement: Bindet die Community aktiv mit ein. Um die Wünsche und Bedürfnisse eurer Follower:innen zu erfassen, empfiehlt es sich im Vorfeld eine Umfrage durchzuführen. Welche Produktsortimente sind relevant? Was sind aktuelle Trends? Diese und andere Fragenstellungen helfen zusätzliche Insights zu generieren und die Kommunikationsmaßnahmen zielgenau auszusteuern. 

  • Storytelling: Guides sind eine effektive Art Inhalte zu verbreiten, weil sie Bilder im Kopf des oder der potenziellen Kund:innen entstehen lassen, Kreativität anregen und Informationen nachhaltiger kommunizieren. Besonders Unternehmen können einen engeren Bezug zu ihren Kund:innen aufbauen, wenn sie Produkte und Rezessionen in ihre Guides einfließen lassen. 


Zusammenfassend kann man sagen, dass die Insta Guides vor allem für den Kontakt mit der Community von besonderem Wert sind. Sie bedienen jene Hebel, die immer wichtiger für das Führen eines sozialen Netzwerkes werden: Storytelling, Engagement und UGC. Guides helfen auf die Bedürfnisse der Community einzugehen und ergänzen die Customer Journey durch weitere Touchpoints. Sie bieten in der schnelllebigen Instagram-Welt einen langfristigen Ankerpunkt für relevanten Content; bieten neue Chancen zur aktiven Kundenbindung durch ganzheitliche Kommunikation und crossmediales Storytelling.

Fazit und Prognose:


Bringen wir es auf den Punkt: Guidelines bieten einen echten Mehrwert für Unternehmen, Influencer:innen oder einfach für jeden, der Spaß an Instagram hat und sich kreativ ausleben möchte. Vor allem die Blog-Aufmachung wirkt im Vergleich zu längeren Captions unter einem Posting attraktiver. 

Mit ansprechenden Bildern, Videos und Texten lässt sich die Community gezielter ansprechen. Ebenfalls positiv: der Guide lässt sich jederzeit weiterbearbeiten. Es können also Inhalte hinzugefügt, gelöscht oder umsortiert werden. Übrigens: Wie viele Instagram Guides auf einem Profil sichtbar sind, ist dem Creator der Guides selbst überlassen. 

Bei den vielen positiven Aspekten dürfen wir jedoch eins nicht unter den Tisch fallen lassen. Und das sind die fehlenden Insights. Es gibt aktuell keine Zahlen zu den Aufrufen, zu Klicks, auf einzelne Posts oder zur Scrolltiefe. Wir hoffen, dass diese fehlenden Funktionen in Zukunft ergänzt werden, damit die Instagram Guides dauerhaft für den Marketing-Mix relevant werden. Zudem können, wie bereits erwähnt, Carousel Posts bedingt eingesetzt werden. Es wird jeweils nur das erste Bild gezogen – schade, besonders wenn sich auf den Plätzen 2 und 3 noch weitere gute Images verbergen.

Nichtsdestotrotz halten wir den Instagram-Guide für eine sehr nützliche Option, die leider noch viel zu selten in Profilen genutzt wird. Wie seht ihr das?


Nutzt euer Unternehmen die Funktion der Instagram Guides und wenn ja, wie kommt sie bei eurer Community an? Habt ihr selbst schon einmal eine Guideline erstellt? Schreibt eure Erfahrungsberichte gerne hier in die Kommentare. 

Wer sich noch etwas unsicher ist, wie er Insta Guides am besten in seine Kommunikationsmaßnahmen einbindet, der kann sich gerne unter social@rothkopf-huberty.de von unseren Kolleg:innen der Unit R&H SOCIAL beraten lassen.

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