Gerade in Zeiten von Corona hat sich eins gezeigt: die Menschen kaufen immer mehr online. Statt des erwarteten Rückgangs der Kauftätigkeit ist online genau das Gegenteil passiert: es wurde bestellt, bestellt, bestellt. Lebensmittel, Kosmetika und Möbel gehören dabei zu den Top-Scorern der Krise. Überlastete Paketdienste und verspätete Lieferungen inklusive. Der eCommerce boomt!
Laut dem Nachrichtenportal TechCrunch hat COVID-19 den Wechsel zum Online-Shopping weltweit um bis zu fünf Jahre beschleunigt. Wie eindrucksvoll sich das bemerkbar macht, zeigt ein Blick auf unsere amerikanischen Nachbarn: Betrug der Anstieg der eCommerce-Umsätze in den USA von Q4/2019 zu Q1/2020 noch knappe 2,4 Prozent, so explodierte dieser auf beachtliche 31,8 Prozent während der ersten Corona-Welle.
Die gesamten eCommerce-Umsätze in den USA beliefen sich im zweiten Quartal 2020 auf stolze 211,5 Milliarden US-Dollar und machten damit 16,1 Prozent der gesamten Einzelhandelsumsätze in den USA aus (Quelle: US Department of Commerce, 2020). Ein wahrer Boom, der weltweit nicht zu stoppen scheint und dabei nicht nur der Marketing-Profiliga vorbehalten ist. Viele kleine und mittelständische Shops können ebenfalls von diesem Shift profitieren – und müssen dafür ihre Sichtbarkeit im Online-Shopping-Dschungel signifikant erhöhen. Denn: Die Konkurrenz ist groß, das Angebot vielfältig. Um aufzufallen, müssen Marken und Unternehmen Präsenz zeigen, verschiedenste Touchpoints belegen und alle Stationen entlang der Customer Journey begleiten. Wie das geht und was man dabei beachten sollte, erklären wir euch ab sofort regelmäßig in unserer eCommerce-Themenreihe.
In Teil 1 starten wir mit:
FB Shopping – das digitale Schaufenster bei Facebook & Instagram
Veränderungen der Facebook-Plattform ziehen oftmals ein kollektives Stöhnen der User nach sich. War der Button sonst immer links, ist er jetzt plötzlich rechts unten. Ein anderer ist gänzlich verschwunden und ein weiterer versteckt sich in einem neuen Menü. Die Intention hinter solchen Updates bleibt oft ungewiss. Aber manchmal, da macht Facebook was echt Cleveres – wie etwa mit der Aktualisierung der Shop-Funktion. Die Weiterentwicklung der simplen Artikelansichten zu einem komplexen eShop-Erlebnis auf Facebook und Instagram macht es Marken noch leichter, ihre Produkte einzustellen, zu bewerben und plattformübergreifend zu präsentieren. Ob Collections, Aktionsangebote oder vielfältige Produktbilder, das Online-Shopping-Erlebnis ist bunt, reichhaltig und perfekt auf die Bedürfnisse der potenziellen Kunden abgestimmt.
Kick-Off fürs Online Business
Drei Dinge braucht man für die Einrichtung der Shopping-Funktion: Eine Facebook-Unternehmensseite, idealerweise einen Business Account bei Instagram sowie den eigenen eShop. Aber keine Sorge: sollte letzterer noch nicht vorhanden sein, bietet Facebook auch hierfür eine passende Lösung an. Denn bei der Einrichtung des Facebook-Shops können Händler wählen, ob der Verkauf über die eigene Website bzw. den eigenen eShop abgehandelt wird, oder ob der Kaufabschluss auf Facebook oder Instagram auf Basis des plattforminternen Zahlungsverkehrs erfolgen soll. Bei der zweiten Option müssen sich die Verkäufer aber, wie auf anderen Verkaufsplattformen auch, auf Gebühren einstellen. Facebook berechnet hier (Stand Mai 2021) eine Verkaufsgebühr von 5% ab 8 Dollar Warenwert pro Sendung. Sendungen mit einem geringeren Warenwert werden pauschal mit 0,40 US-Dollar berechnet.
First Touchpoint / 1st Down: Zeigt her eure Produkte!
Aber der Reihe nach: vor dem Verkauf steht das Befüllen des Shops. Auch hier wurde versucht, den Unternehmen einen möglichst unkomplizierten und schnellen Start zu ermöglichen. Folgende Funktionstypen stehen zur Verfügung:
- Manuell, d.h. händisches Ausfüllen der einzelnen Artikelbeschreibungen
- Daten-Feed bzw. Bulk-Upload über das Hochladen einer Tabelle mit den jeweiligen Artikeln und Informationen
- Per Pixel bzw. Shopsystem-Integration, z.B. über Shopify
Einmal angelegt sind die Produkte nach kurzer Überprüfungszeit im Facebook-Shop für alle User sichtbar. Hurra, first down: der erste Schritt ist getan!
Optional können auch sogenannte „Collections“ angelegt werden. „Collections“ sind ausgewählte Produktpaletten, die etwa zu bestimmten Themen oder Aktionen präsentiert werden können. Layout und Darstellungsweise können zudem passend zur Marke ausgerichtet werden.
Second Touchpoint / 2nd Down: Reichweite durch Product Tagging
Jetzt heißt es: Noch ein paar Yards machen. Denn durch das Anlegen des Facebook-Shops wird die Verwendung weiterer Features ermöglicht. Eines davon sind die sogenannten Product Tags. Viele kennen sie bereits, die kleine Shoppingtasche in Instagram- oder Facebook-Posts, die den Usern genau anzeigt, welche Produkte abgebildet sind und sie direkt in den passenden Online-Shop leitet. Eine tolle Möglichkeit, potenzielle User schnell mit allen relevanten Infos zu versorgen und die Touchpointstrecke geschickt zu verkürzen.
Um dieses Feature auch außerhalb von Facebook zu verwenden, muss der Facebook-Shop mit dem jeweiligen Instagram Account verknüpft und verifiziert werden. Dieser Vorgang kann bis zu 14 Tage in Anspruch nehmen. Perfekt, um in der Zwischenzeit alle Produkte in den Facebook-Shop einzupflegen.
Pluspunkt dieser Shopping-Funktion: Produkte können auch in Insta-Stories markiert werden. Wie man Stories durch ein paar Kniffe super pushen kann, könnt ihr übrigens in unserem Blog-Beitrag 5 Tipps für die perfekte (Insta-) Story nachlesen.
Third Touchpoint / 3rd Down: Dynamic Ads
Bislang haben wir rein organisch auf unsere Produkte aufmerksam gemacht. Facebook ermöglicht es natürlich auch, mit sogenannten Dynamic Ads die Produkte aus dem angelegten Facebook-Shop durch Werbeanzeigen in den Userfeed der gewünschten Zielgruppe zu streuen. Diese Anzeigen passen sich – wie der Name schon vermuten lässt – dynamisch den jeweiligen Usern, ihren Bedürfnissen, Wünschen oder Interessen an.
Hierfür ist die Installation des Facebook Pixels notwendig, denn dieser hilft, die Performance der Anzeigen zu optimieren und den Usern genau die Produkte anzuzeigen, die für sie von Interesse sind. Händler können aber vorab entscheiden, welche Produktpalette, a.k.a. „Collection“ berücksichtigt wird und in welchem Format die Anzeige erscheinen soll. Allein die Auswahl und Reihenfolge der Produkte obliegt Facebooks Werbeanzeigenmanager selbst.
Damit sind Dynamic Ads eine super Alternative zu klassischen Anzeigenformaten auf Facebook und Instagram.
Touchdown für die Conversion
Mit dem hier vorgestellten Feature und seinen Möglichkeiten können Unternehmen potenzielle Kunden auf verschiedensten Wegen für sich gewinnen. Ganz gleich ob lokales Street Wear Start-up oder international agierender Schreibwarenhersteller. Das perfekte Passspiel, um eure Kunden in die Endzone zu bekommen. 1, 2, 3, Touchdown!
Also ran an die Umsetzung, denn eins wissen wir jetzt: Der Aufbau lohnt sich in jedem Fall. Und bei Fragen schreibt uns einfach: social@rothkopf-huberty.de
In Teil 2 unserer eCommerce-Themenreihe erfahrt ihr bald alles über die Möglichkeiten des Influencer Marketings. Um keine Updates zu verpassen, folgt uns gerne bei LinkedIn, Facebook oder Instagram.
Quellen:
https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-eurostat-news/-/ddn-20210217-1
https://www.oberlo.com/blog/covid-19-ecommerce-statistics
https://t3n.de/magazin/facebook-shops-was-haendler-das-249734/